Mit Schneeschuhen um den Jakobskogel

Latschengasse. Foto: Maximilian Heppner

Heute machen wir eine Schneeschuh-Schnuppertour. Das geht gut am Raxplateau, zum Beispiel rund um den Jakobskogel, weil relativ schneesicher, öffentlich sehr gut erreichbar und es gibt einen Schneeschuhverleih bei der Bergstation der Raxseilbahn.

In Meidling steigen wir in den Regionalzug nach Payerbach-Reichenau, gemütlich vergeht die Zugsfahrt mit plaudern und frühstücken. In Payerbach-Reichenau wechseln wir in den Bus 342, der schon am Bahnhofsvorplatz bereit steht und fahren nach Hirschwang zur Talstation der Raxseilbahn. Mit der nächsten Gondel geht es hinauf.

Wie du sicher gleich bemerkt hast, haben wir die Berg- und Talfahrt mit der Raxseilbahn in unserem Fahrplan berücksichtigt. Das gibt dir einen besseren Überblick und die Möglichkeit zum direkten Umstieg ohne längere Wartezeiten. Am besten, du reservierst die Gondel für die Bergfahrt bereits zuhause. Und schau dir die Schnee- und Wetterverhältnisse genau an. Zum Beispiel auf der Rax-Webcam.

Leider konnten wir innerhalb der nächsten 6 Tage keine Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Meran zu dieser Tour für dich finden.

Schneeschuhverleihstation im Berggasthof

Wer keine Schneeschuhe hat, oder nicht mitschleppen will, kann in der Bergstation der Raxseilbahn Schneeschuhe für EUR 12,- am Tag ausborgen. Die Schneeschuhe sind vom Hersteller Tubbs – ich verwende diese Marke auch selbst. Die Mitarbeiter empfehlen eine Reservierung, weil sie sagen, dass bei schönem Wetter sehr viele Leute Schneeschuhe ausborgen.

Jakobskogel

Von der Bergstation gehen wir den ausgetreten Weg zum Ottohaus hinüber. Später werden wir weniger frequentierte Pfade wählen – bis auf den Jakobskogel hinauf gibt es aber kein Verirren.

Der Weg führt unter dem alten Schlepplift durch, leicht bergauf. Die meisten nehmen den linken Weg, der an einem Wegkreuz vorbeiführt, ich wähle aber den seltener begangenen rechten Weg aus, eigentlich gerade aus, weil er die Fortführung der Schotterstraße ist, die wir gerade heraufgekommen sind. Diese Schotterstraße macht einen weiten Linksbogen um den Hügel herum, den der andere, linke Wanderweg am Kreuz vorbei überschreitet. Beide kommen wieder zusammen, wenn man das Ottohaus sehen kann.

Wir passieren den Praterstern, die Abzweigung nach rechts würde uns zur Höllentalaussicht führen. Diese Wanderung ist von der Orientierung her einfacher, weil durchgängig mit Schneestangen markiert. Für Schneeschuhwander-Einsteiger halte ich diese für eine gute Option.

Ottohaus und Jakobskogel. Foto: Maximilian Heppner
Ottohaus und Jakobskogel. Foto: Maximilian Heppner

Nach dem Ottohaus führt der Weg am Abbruch entlang hinauf. An einer Stelle ist man relativ nahe der Felskante. Das Stück ist aber nur kurz.

Der Weg hinauf auf den Gipfel des Jakobskogels (1616m) ist einfach zu finden, weil die Latschengassen diesen vorgeben und viele Spuren hinauf und hinunter führen.

Von der Seilbahn bis zum Gipfel des Jakobskogel braucht man etwa 1,5 Stunden.

Gipfelkreuz Jakobskogel. Foto: Maximilian Heppner
Gipfelkreuz Jakobskogel. Foto: Maximilian Heppner

Rückweg über Deinzerkreuz und Seeweg

Man kann jetzt den selben Weg zurück nehmen, oder den Jakobskogel umrunden. Wer sich bezüglich Navigation im Winter unsicher ist, sollte den selben Weg zurück nehmen.

Wer die Jakobskogelumrundung machen möchte, muss zuerst einmal das Stück vom Gipfel zurück hinunter zum Kammweg. Der Kammweg führt ja vom Ottohaus der Abbruchkante entlang, zur Seehütte. Es gibt zwei Wege vom Jakobskogelgipfel zum Kammweg hinunter: Den einen den wir hinauf genommen haben und den zweiten etwas weiter vorne. Ich empfehle den Aufstiegsweg zurück zu nehmen, weil der von der Orientierung her einfacher ist und der andere bei wenige Schnee stark abgeblasen ist (was für Schneeschuhwanderer nicht optimal ist).

Dem Kammweg folgen wir jetzt nach rechts, Richtung Westen. Der Weg ist ungespurt, hier gehen wenig Leute. Dem Kammweg zu folgen ist aber ganz einfach, weil die Latschengasse klar den Weg vorgibt.

Latschengasse. Foto: Maximilian Heppner
Latschengasse. Foto: Maximilian Heppner

Es gibt am Weg nur eine Abzweigung, die man erwischen muss. Davor und danach geht man sowieso in den Latschengassen. Diese Abzweigung kommt, nachdem man am Kammweg das erste Mal substantiell nach unten geht, der Weg macht dann unten eine leichte Rechtsbiegung.

Der Kammweg würde unten nach links schwenken – wir folgen aber der Rechtsbiegung weil wir zum Deinzerkreuz gehen und den Jakobskogel umrunden wollen. Der Weg hinunter zum Deinzerkreuz führt links an einer großen Spalte im Boden vorbei – Abstand halten!

Diesen Weg habe ich übrigens im Sommer 2020 für mich entdeckt – siehe auch Rax Latschen-Hatschen.

Das Deinzerkreuz steht rechts von unserem Weg und etwa in der Hälfte zwischen Abzweigung Kammweg und Abzweigung Seeweg. Den Seeweg erkennt man sehr leicht, weil dieser stark gespurt und mit Schneestangen markiert ist. Außerdem steht dort, wo wir auf den Seeweg treffen ein großer, markanter Stein.

Vom Gipfel bis zum Seeweg sind wir 45 Minuten unterwegs.

Seeweg

Dem Seeweg folgen wir jetzt für 30 Minuten bis zum Ottohaus zurück.

An dieser Stelle muss man sich entscheiden ob man im Ottohaus, an der Bergstation oder gar nicht einkehren möchte. Vom Ottohaus geht man jedenfalls etwa 45 Minuten bis zur Seilbahn hinüber.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   4:00 Std Schneeschuh   250 HM   250 HM   7 km   GPX Track

Fazit

Auch wenn die Aufschrift am Deinzerkreuz von einer alpinen Tragödie erzählt, so ist diese Tour recht einfach. Der einzige Punkt an dem man etwas Orientierung benötigt ist, wenn man vom Kammweg zum Deinzerkreuz abbiegen muss. Dies habe ich so stark betont, damit das klar hervorgeht – aber nicht, weil es so wahnsinnig schwierig wäre.

Insgesamt ist das eine schöne und abwechslungsreiche Schneeschuhwanderung auf der Rax, auf der man für 45 Minuten abseits der Menschenmassen unterwegs ist.

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