Auf den Spuren der Thörlerbahn zum Großen Feistringstein

Blick zum schattigen Kamin. Foto: Martina Friesenbichler

Mit dieser Tour habe ich mir einen lang gehegten Wunsch erfüllt und mir ein weiteres Stück Hochschwab erschlossen. „Die wahre Entdeckungsreise besteht nicht darin, neue Landschaften zu suchen, sondern mit anderen Augen zu sehen, wie Marcel Proust es formulierte.

Steckbrief

Start/Ziel: Bahnhof Kapfenberg
Aufteilung Bike/Hike: 54 km/1600 hm Rad, 10 km/300 hm Wanderung/Klettersteig

Vom Bahnhof in Kapfenberg fahre ich auf dem parallel zur Mariazellerstraße verlaufenden Radweg bis zum eigentlichen Seebergradweg R13. Dieser führt – zum Teil auf der ehemaligen Trasse der Thörlerbahn (1893–1964) verlaufend – bis nach Au-Seewiesen. Bei Thörl durchquere ich den einzigen Tunnel der alten Bahnstrecke, bevor ich den Radweg verlasse und durch den Luftkurort Aflenz weiter bis zur Talstation des Bürgeralm-Sessellifts radle. Auf diesen ersten 16 Kilometern geht es auch recht gemütlich und beschaulich dahin.

Radtransport im Railjet, Ehemaliger Bahntunnel der Thörlerbahn; Fotos: Martina Friesenbichler

Bei der Talstation des Sessellifts beginnt die Bürgeralm-Panoramastraße, die in angenehmer Steigung bis zum Almboden führt. Nach einem kurzen Flachstück geht es jetzt in den steilsten Abschnitt der Radstrecke. Nach weniger als einem Kilometer wird der weitere Weg zum Glück wieder deutlich flacher. Kurz unterhalb vom Schönleitenhaus finde ich dann auch den passenden Abstellplatz für mein Rad hinter einer Latschengasse. 

Beginn der Panoramastraße auf die Bürgeralm. Foto: Martina Friesenbichler
Beginn der Panoramastraße auf die Bürgeralm. Foto: Martina Friesenbichler
Schönleitenhaus. Foto: Martina Friesenbichler
Schönleitenhaus. Foto: Martina Friesenbichler

Hier beginnt auch die Wanderung zum Größen Feistringstein, der zur Belohnung mit einem kurzen Klettersteig zum Schluss auf mich wartet. Die meisten Höhenmeter habe ich mit der Auffahrt zum Schönleitenhaus nun hinter mir. Über die für den Hochschwab so typischen Hochflächen geht es nun in leichtem Bergauf- und Bergab in Richtung Feistringstein.

Windgrube mit Blick zur Mitteralm. Foto: Martina Friesenbichler
Windgrube mit Blick zur Mitteralm. Foto: Martina Friesenbichler
Markante Felsformationen und tiefe Täler prägen den Hochschwab. Foto: Martina Friesenbichler
Markante Felsformationen und tiefe Täler prägen den Hochschwab. Foto: Martina Friesenbichler
Zlackensattel (1.746 Meter). Links geht´s zum Hochschwab, rechts nach Seewiesen. Geradeaus zum Feistringstein. Foto: Martina Friesenbichler
Zlackensattel (1.746 Meter). Links geht´s zum Hochschwab, rechts nach Seewiesen. Geradeaus zum Feistringstein. Foto: Martina Friesenbichler
Blick zum Feistringstein. Foto: Martina Friesenbichler
Blick zum Feistringstein. Foto: Martina Friesenbichler

Nach einer etwa einstündigen Wanderung bin ich beim Einstieg zum Feistringstein-Klettersteig angelangt. Dieser wird in der Klettersteig-Literatur als mittelschwer (Kategorie C) eingestuft.

Einstieg in den Klettersteig. Foto: Martina Friesenbichler
Einstieg in den Klettersteig. Foto: Martina Friesenbichler

Zunächst klettere ich kurz und unschwierig in eine Scharte ab, bevor es durch einen steilen und schattigen Kamin hinauf zum Großen Feistringstein geht.

Blick zum schattigen Kamin. Foto: Martina Friesenbichler
Blick zum schattigen Kamin. Foto: Martina Friesenbichler
Kurz nach der Schlüsselstelle. Foto: Martina Friesenbichler
Kurz nach der Schlüsselstelle. Foto: Martina Friesenbichler

Nach dem Ausstieg aus dem Klettersteig geht es über die Gipfelwiese in wenigen Minuten zum Gipfelkreuz. Die letzten Meter zum Kreuz führen über einen kurzen, schmalen, aber ausgesetzten Grat und erfordern nochmal höchste Konzentration. Schwindelfrei und trittsicher muss man hier sein.

Großes Gipfelkreuz am Feistringstein. Foto: Martina Friesenbichler
Großes Gipfelkreuz am Feistringstein. Foto: Martina Friesenbichler

Aber für ein schönes Gipfelfoto ist die Gratüberschreitung auch gar nicht notwendig. Und das kleine Gipfelkreuz vom Großen Feistringstein ist ein ebenso schöner Blickfang und deutlich angenehmer zu erreichen. Am kleinen Gipfelplateau mache ich es mir dann auch gemütlich und genieße den schönen Herbsttag, bevor ich mich auf den Rückweg mache.

Kleines Gipfelkreuz am Feistringstein (1.836 Meter). Foto: Martina Friesenbichler
Kleines Gipfelkreuz am Feistringstein (1.836 Meter). Foto: Martina Friesenbichler

Auch wenn ich schon recht lange unterwegs bin, hat sich mein kurzer Abstecher zum Höchstein definitiv gelohnt.

Höchstein (1.741 Meter) Foto: Martina Friesenbichler
Höchstein (1.741 Meter) Foto: Martina Friesenbichler

Die Aussicht ist einfach fantastisch. Der weitere Abstieg erfolgt entlang der Aufstiegsroute und hat ein weiteres Highlight für mich parat: eine Abfahrt auf einem chilligen Flowtrail vom Schönleitenhaus bis zum Almboden. 

Über den Panoramasteig zurück zum Schönleitenhaus. Foto: Martina Friesenbichler
Über den Panoramasteig zurück zum Schönleitenhaus. Foto: Martina Friesenbichler
Carb-Loading in Aflenz. Foto: Martina Friesenbichler
Carb-Loading in Aflenz. Foto: Martina Friesenbichler
Zurück in Kapfenberg. Foto: Martina Friesenbichler
Zurück in Kapfenberg. Foto: Martina Friesenbichler

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   9:00 Std Bike & Hike   1.600 HM   1.600 HM   64 km   GPX Track

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