Kapruner Törl: Übergang vom Stausee Moserboden zum Stausee Enzingerboden

Bachquerung mit Traumkulisse. Foto: Simon Widy

Eine beeindruckende Wanderung im Nationalpark Hohe Tauern vom Stausee Moserboden über das Kapruner Törl zum Stausee Enzingerboden.

Vorgeschichte

Wir, das BzB x POW Buchteam, wollten ursprünglich eine gemeinsame Tour auf den Hochkönig unternehmen. Eine nicht geglückte Hüttenreservierung erforderte Spontanität und so fand Anna schon wenig später heraus, dass auf der Heinrich-Schwaiger-Hütte noch Platz sei. Also ab aufs Große Wiesbachhorn. Nachdem wir den Gipfel bereits am ersten Tag bestiegen haben, entscheiden wir uns an Tag 2, eine Überschreitung zu machen und über das Kapruner Törl zum Enzingerboden abzusteigen. Da Konrad Gwiggner bereits eine ausführliche Beschreibung mit sehr schönen Fotos zum Großen Wiesbachhorn geschrieben hat, berichte ich hier nur von der Variante vom Stausee Moserboden über das Kapruner Törl zum Stausee Enzingerboden, welche eine nette Tagestour darstellt.

Das Buchteam (leider ohne Toni und Veronika) am Großen Wiesbachhorn. Foto: Simon Widy
Das Buchteam (leider ohne Toni und Veronika) am Großen Wiesbachhorn. Foto: Simon Widy

In Zell am See steigen wir in den Bus Richtung Kaprun Kesselfall und fahren bis zur Endstation. Hier wechseln wir auf den kostenpflichtigen und vom Verbund bereitgestellten Shuttlebus (einfache Fahrt 17€), welcher uns zuerst zu einem Schrägaufzug bringt. Nach der Fahrt mit jenem Aufzug steigen wir erneut in einen Bus und gelangen schlussendlich zum Stausee auf etwa 2.000 Metern.

Übrigens: Von Juni bis September gibt es am Wochenende speziell für Wanderer und Bergsteiger einen Frühbus, der um 6:45 Uhr vom Kesselfall bis zum Mooserboden auf 2.040 Meter Seehöhe fährt. 

Auffahrt mit dem Schrägaufzug zum Stausee Moserboden. Foto: Anna Siebenbrunner
Auffahrt mit dem Schrägaufzug zum Stausee Moserboden. Foto: Anna Siebenbrunner

Am Stausee entlang zum Kapruner Törl

Man spaziert über die Staumauer und folgt am Ende den Wegweisern in Richtung Austriaweg/Rudolfshütte. Nun geht es immer wieder bergauf und bergab am in der Früh noch schattigen Seeufer entlang.

Morgenstimmung am Ufer des Stausees. Foto: Anna Siebenbrunner
Morgenstimmung am Ufer des Stausees. Foto: Anna Siebenbrunner

Nachdem wir den See hinter uns gelassen haben, erreichen wir ein Plateau, an dessen Ende ein beeindruckender Wasserfall in die Tiefe stürzt.

Bachquerung mit Traumkulisse. Foto: Simon Widy
Bachquerung mit Traumkulisse. Foto: Simon Widy

Ab jetzt geht es sonnig und steiler bergauf weiter zum Kapruner Törl, immer wieder durchqueren wir Schuttfelder und auch einzelne verbliebene Schneefelder müssen passiert werden. Der Weg ist auf den Schildern mit „schwarz“ bewertet, aber nie wirklich ausgesetzt und auch klettern muss man nicht.

Aufstieg zum Kapruner Törl. Foto: Simon Widy
Aufstieg zum Kapruner Törl. Foto: Anna Siebenbrunner
Schutt und Schneefeldquerungen am Weg zum Kapruner Törl. Foto: Anna Siebenbrunner
Schutt und Schneefeldquerungen am Weg zum Kapruner Törl. Foto: Anna Siebenbrunner

Rast mit Aussicht am Kapruner Törl. Fotos: Anna Siebenbrunner, Thomas Obermair

Abstieg zum Tauernmoos-Stausee

Nach einer kurzen Pause am Kapruner Törl steigen wir in Richtung Rudolfshütte ab.

Abstieg Richtung Rudolfshütte. Foto: Simon Widy
Abstieg Richtung Rudolfshütte. Foto: Simon Widy

Am Talboden angekommen bieten sich nun zwei Varianten an: entweder man wandert am Seeufer entlang und steigt dann gleich Richtung Grünsee/Enzingerboden ab oder man nimmt etwa 200 Höhenmeter Gegenanstieg auf sich und geht zur Rudolfshütte. Von der Rudolfshütte kann man mit der Gondel (einfache Fahrt 23€) ins Tal fahren und erspart sich so den restlichen Abstieg.

Zufluss zum Tauernmoos-Stausee. Foto: David Kurz
Zufluss zum Tauernmoos-Stausee. Foto: David Kurz

Abstieg zum Enzingerboden

Wir wählen die Variante ohne Gondel und gehen auf einem Steig neben dem Tauernmoossee bis zur Niederen Scharte. Nun geht es erst steil bergab, bis wir auf den Weg von der Rudolfshütte treffen und dann gemütlich weiter bis zum Grünsee, wo sich die Mittelstation, des Rudolfshütten-Lifts befindet.

Kurz vorm Grünsee. Foto: Anna Siebenbrunner
Kurz vorm Grünsee. Foto: Anna Siebenbrunner

Die letzten 300 Höhenmeter abwärts sind dann wieder etwas steiler und unsere Beine sind bereits sehr schwer, und so freuen wir uns, als wir nach einem anstrengenden Tag den Enzingerboden erreichen und die Heimreise antreten.

Finaler Abstieg zum Enzingerboden. Foto: Simon Widy
Finaler Abstieg zum Enzingerboden. Foto: Simon Widy

Heimreise

Wir steigen bei der Haltestelle „Enzingerboden Weißseeseilbahn Talstation“ in den Bus und fahren bis zum Bahnhof Uttendorf. Hier steigen wir in die Pinzgauer Lokalbahn um und zuckeln gemächlich zurück nach Zell am See.

Heimreise mit der Pinzgauer Lokalbahn. Foto: Anna Siebenbrunner
Heimreise mit der Pinzgauer Lokalbahn. Foto: Anna Siebenbrunner

Fazit

Eine schöne Überschreitung in der beeindruckenden Landschaft des Nationalpark Hohe Tauern. Diese Tour kann in beide Richtungen gegangen werden und eignet sich auch gut als Zustiegs- oder Abstiegsvariante bei Besteigung des Großen Wiesbachhorns von der Heinrich-Schwaiger-Hütte oder diversen Touren von der Rudolfshütte.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   6:00 Std Wandern   700 HM   1.250 HM   17 km   GPX Track

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