Die Tour führt über den Niederen/Mallnitzer Tauern (Tauern bedeutet: Übergang) von Sportgastein nach Mallnitz. Diese Verbindung wird seit Jahrtausenden (!) genutzt. Je nach Zeit, Lust und Kondition lässt sie sich mit Varianten anreichern.
Verbindungen mit Bahn und Bus von Wels
Wir empfehlen von Wels diese Verbindungen für die Hin- und Rückfahrten zur Tour:
Die guten öffentlichen Verbindungen – nur einige Wochen im Jahr ist Sportgastein nicht mit dem Bus erreichbar – die guten Wege und die prachtvolle Landschaft legen es nahe, diese sanfte Überquerung des Alpenhauptkamms zu unternehmen. Für die Stunden der Hin- und Rückfahrt empfiehlt sich der Blick aus dem Fenster – oder in ein gutes Buch.
Ich habe diese Tour im späten September unternommen. Sie ist aber sicher ab dem Frühsommer, sobald es die Schneelage zulässt, empfehlenswert (und wohl auch mit Skiern schön).
Die Zugfahrt durch das Gasteinertal bietet vielfältige Einblicke. Erst nach und nach wird klar: Dies ist das Kötschachtal und dies das Angertal etc. In Bad Gastein steigt man in den Bus 550 um. Spätestens jetzt sollte man das Buch weglegen und sich von den steilen Hängen und den Wasserfällen in Bann ziehen lassen. Wie überrascht wird man dann nach 25 Minuten bei der Ankunft in Sportgastein (1.575 Meter) sein: Ein weites Hochtal nimmt den Wanderer in Empfang und bietet vielfältige Verlockungen.
Wanderung von Sportgastein nach Mallnitz
Der Weg zur Hagener Hütte führt lange Zeit fast eben auf Almstraßen und steigt dann über Wiesen und Zwergstrauchheiden ins Eselkar (Unterstandshüttchen, 2.099 Meter) an.
Wer möchte, kann einen kleinen See (Titelfoto) besuchen. Der Weg leitet dann nicht in die tiefste Einsattelung, sondern quert den Hang und führt zur Hagener Hütte (2.446 Meter). Das kleine Nebenhaus ist der Winterraum. An jenem späten, sonnigen Septembertag war die Hütte noch einladend offen.
Von hier weg gibt es eine Reihe von Möglichkeiten: auf bequemen Weg gleich zur Jamnigalm absteigen; oder gar den Vorderen Geißlkopf/Gesselkopf (2.974 Meter; die Landkarten sind sich nur bei der Höhenangabe einig) in Angriff nehmen?
Ich habe mich damals vom Blick auf den Hagener Weg und der warmen Herbstsonne noch zur Feldseescharte verführen lassen. Die steilen Grashänge, deren Querung das Steiglein ermöglicht, mahnen zu sorgfältigen Schritten. Der Lohn ist die Bekanntschaft mit dem Weißgerber Biwak (2.712 Meter) und der Blick in die Glocknergruppe und zur Hochalmspitze etc.
Der lange Abstieg führt dann ebenfalls zur Jamnigalm.
Auf Wegen – man wird nicht die Fahrstraße wählen – geht es durchs Tauerntal mit der Stocker Hütte zum Bahnhof Mallnitz (von dort im zwei Stunden Takt nach Salzburg).
Dieser Weg stellt wohl eine der einfachsten Überschreitungen des Alpenhauptkamms dar. Besonders im Herbst, wenn im Tal die Neben den Tagen ein trübes Gepräge geben, wird man anders – „sonnen-reicher“ – nach Salzburg zurückkehren als man aufgebrochen ist.
Tourdaten
Die Route in Zahlen: 8:30 Std Wandern 900 HM 1.300 HM 19 km GPX Track
Karl Plohovich, Jahrgang 1962, geboren und aufgewachsen in Wien, seit 2004 wohnhaft in der Stadt Salzburg. Von Kindheit an gerne in den Bergen unterwegs.
„Ich habe mir angewöhnt, mit dem Rad und/oder den Öffis unterwegs zu sein. Dadurch entwickelt sich zu jenen Gegenden, die für mich auf diesem Wege erreichbar sind, eine starke, „freundschaftliche“ Beziehung. Welch Privileg, in der Stadt Salzburg zu wohnen!“