Wilde Kraxelei am Großen Bettelwurf

Panorama von der Bettelwurfhütte. Foto: Naturpark Karwendel

Für fitte Kletterfexen ist der markante und weithin gut erkennbare Gipfel des Großen Bettelwurf ein absolutes Highlight. Die Tour erfordert Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition, da einige Höhenmeter zu überwinden sind. Am zweiten Tag geht es einfacher und abwechslungsreich zurück.

Von Innsbruck (Hbf): Buslinie 502 und 503 (Richtung Eichat Föhrenwald). Wichtige Haltestellen: Innsbruck Terminal Marktplatz bzw. Hall in Tirol Kurhaus – Rum Dorfplatz – Eichat Bettelwurfsiedlung. Der Bus verkehrt zwischen 6 und 20 Uhr etwa viertel- bis halbstündig.

Alle Fahrpläne und aktuellen Informationen: www.karwendel.org/anreise

Tag 1

Die Tour erfordert Schwindelfreiheit und Trittsicherheit! Von der Bushaltestelle gehen wir kurz die Straße zurück und

biegen dann rechterhand Richtung Halltal ab. Nach rund 200 Metern erscheint der Parkplatz am Halltal-Eingang, der auch einen Spielplatz für Kinder und Informationstafeln zur Geschichte des Salzbergbaus und des Alpinismus bietet.

Wir folgen der Halltalstraße bis zum Trinkwasserstollen, wo wir den Bach überqueren und den Steig Nummer 222 einschlagen, zunächst über Geröll, dann steil durch Latschen, teilweise mit Stahlseilen versichert, bis zur Bettelwurfhütte (2077 Meter). Sie wurde vom Innsbrucker Alpinpionier Julius Pock und der Bergsteigergesellschaft Wilde Bande von 1891 bis 1893 errichtet. Hier können wir rasten und unser Übernachtungsgepäck deponieren, um mit leichterem Gepäck den ausgesetzten Weg zum Gipfel zu nehmen. Über einen Gratrücken geht es danach weiter steil bergauf. Der Steig wird anspruchsvoller und man geht teilweise ausgesetzt entlang des Gratrückens oberhalb des Bettelwurfkars. Weiter folgt man nun dem ausreichend drahtseilversicherten Steig entlang einer Rinne bis zum Gipfel des Großen Bettelwurf (2726 Meter), den wir nach 5:30 h erreichen. Zurück zur Hütte geht es auf derselben Route, eine zünftige Einkehr und ein weiter Blick lohnen für die Mühen.

Panorama von der Bettelwurfhütte. Foto: Naturpark Karwendel
Panorama von der Bettelwurfhütte. Foto: Naturpark Karwendel

Übernachtung

Bettelwurfhütte (2077 Meter), geöffnet von Anfang Juni bis Mitte Oktober, +43 5223 53353, info@bettelwurfhuette.at, www.bettelwurfhuette.at

Bettelwurfhütte. Foto: S. Hölscher
Bettelwurfhütte. Foto: S. Hölscher

Tag 2

Von der Hütte aus können wir einen Großteil des heutigen Routenverlaufs überblicken: die zwei vom Gletscher abgerundeten Gipfel direkt im Süden auf der anderen Halltal-Seite werden wir in einem großen Bogen von Westen kommend überschreiten, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren. Zunächst folgen wir dem Wanderweg 222 weiter nach Westen zum Lafatscher Joch, welches wir nach einigem Bergauf und Bergab erreichen. Von diesem breiten Rücken steigen wir nun linkerhand zum Issanger (1626 Meter) beziehungsweise Richtung St. Magdalena ab.

Blick Richtung Issanger. Foto: S.Vianello
Blick Richtung Issanger. Foto: S.Vianello

Der Issanger, eine ehemalige Futterfläche für die Zug- und Nutztiere des Bergbaus, ist in seiner Schönheit kaum zu überbieten und Schauplatz alljährlicher Pflegeaktionen der Freiwilligen vom Team Karwendel. Damit die artenreichen Blumenwiesen nicht mit Latschen verbuschen, müssen sie regelmäßig gemäht werden. Nach einer kleinen Pause folgen wir kurz der Forststraße bergauf auf das Issjöchl, wo sie einen scharfen Rechtsknick macht.

Vor der nächsten Linkskurve zweigt unser Steig Richtung Törl und Thaurer Alm auf der rechten Seite ab, um dann oberhalb der Forststraße nach Süden über die Schotterflächen anzusteigen. Am Törl weht uns der Wind des Inntals entgegen: Plötzlich weitet sich der Blick bis über Innsbruck hinaus. Anstatt nun zur Thaurer Alm abzusteigen, erklimmen wir bei trockenen Verhältnissen links über einen kleinen Steig den mit Latschen überwachsenen Thaurer Zunterkopf (1918 Meter), um auf dem Grat, vorbei an einer kurzen seilversicherten Stelle, den Haller Zunterkopf (1966 Meter) zu erklimmen. Der aussichtsreiche Gipfel zwischen dem majestätischen Bettelwurf und dem Inntal lädt zur Jause ein, während wir die Tour noch einmal Revue passieren lassen. Abschließend folgen wir dem schmalen Weg über noch eine seilversicherte Stelle im Fels. Auf dem breiten Rücken geht es nun sanft bergab zum Hochmahdkopf (1738 Meter) und anschließend steil hinab über den Heuberg bis zum Parkplatz Halltal Eingang und zur Bushaltestelle.

Dieser Tourentipp stammt aus der Wöffi-Broschüre Karwendel.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   2 Tage Wandern   2.500 HM   2.500 HM   23 km   GPX Track

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