Die klassische Karwendeltour

Foto: Naturpark Karwendel

Diese Dreitageswanderung durch das Karwendel ist ein Klassiker. Die einzelnen Etappen weisen keine alpintechnischen Schwierigkeiten auf, jedoch ist aufgrund der Länge dieser Durchquerung eine entsprechende Ausdauer erforderlich.

Anreise mit den Zügen von ÖBB/DB auf der Linie Innsbruck – Garmisch – München sowie in den Nahverkehrszügen der ÖBB im Inntal. Alle Fahrpläne und aktuellen Informationen: www.karwendel.org/anreise

Steckbrief

Tag 1Tag 2Tag 3
Route Scharnitz – KarwendelhausRoute Karwendelhaus – LamsenjochhütteRoute Lamsenjochhütte – Stans
Grad Rot (mittel)Grad Rot (mittel)Grad Rot (mittel)
Dauer 5:30 StundenDauer 7:45 StundenDauer 4:15 Stunden
Distanz 16,5 KilometerDistanz 20,5 KilometerDistanz 11,5 Kilometer
Höhenmeter + 890 / 0Höhenmeter + 1390 / – 1270Höhenmeter 0 / – 1400
Haltestelle Bahnhof ScharnitzHaltestelle Bahnhof Stans

Einkehren

1. Tag Karwendelhaus (1.765 Meter), geöffnet von Anfang Juni bis Mitte Oktober, +43 720 983554, info@karwendelhaus.com

2. Tag Lamsenjochhütte (1.953 Meter), geöffnet von Mitte Juni bis Mitte Oktober, +43 5244 62063, info@lamsenjochhuette.at

3. Tag – zahlreiche Unterkünfte in Stans und Umgebung

Tag 1

Schon in den 1850ern beschreiben die „Landschafter“ der Romantik, also wandernde Naturliebhaber, diese Route. Für viele Wanderbegeisterte ist es auch heute noch ein Muss, das Karwendelgebirge zumindest einmal durchwandert zu haben. Beim bekannten Karwendelmarsch wird die Distanz an einem Tag absolviert. Diese Durchquerung hingegen ist auf drei Tage ausgerichtet und setzt auf Genuss und Gemütlichkeit. Sie weicht zudem von der klassischen Karwendelroute im letzten Drittel ab, weil sie nicht nach Pertisau, sondern über die Lamsenjochhütte nach St. Georgenberg und schließlich nach Stans ins Inntal führt.

Vom Bahnhof in Scharnitz geht man zunächst an der Hauptstraße entlang und biegt links, vor der Brücke über die Isar, auf eine Straße bergauf. Am Waldrand biegen wir rechts zur Birzelkapelle ab, von der wir etwas später zur Forststraße (Weg Nr. 201, Via Alpina und E4 alpin) ins Karwendeltal gelangen. Auf dieser geht es in angenehmer Steigung durch das wildromantische Tal bis zum Talschluss nach der Anger Alm (1.310 Meter), über dem das Karwendelhaus thront. Gewiss wird man von Mountainbikern überholt und nicht selten wird man sich während dieser Etappe selbst ein Rad wünschen. Die letzten Kehren der Straße zur Hütte können über einen direkten Steig abgekürzt werden.

Karwendelhaus. Foto: Naturpark Karwendel
Karwendelhaus. Foto: Naturpark Karwendel

Variante

Birkkarspitze (2.749 Meter): In drei Stunden erreicht man vom Karwendelhaus auf dem Weg Nr. 225 den höchsten Gipfel des Karwendels. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Besteigung ins Besondere des letzten Anstiegs zum Gipfel.

Tag 2

Die zweite Etappe ist lang, kann aber aufgrund mehrerer Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten jederzeit unterbrochen werden. Vom Karwendelhaus steigen wir wenige Höhenmeter hinauf zum Hochalmsattel und weiter bis zur Weggabelung, wo wir den linken Wanderweg einschlagen. Bald erreichen wir das Hermann-von-Barth-Denkmal, das den alpinen Erschließer des Karwendels ehrt, und den zauberhaften

Kleinen Ahornboden. Entlang des Weges 201 wandern wir nun auf die Forststraße zur Ladizalm und kurz darauf über einen abzweigenden Steig zur Falkenhütte (1.848 Meter). Von der Hütte ein kurzes Stück hinunter zum Spielissjoch und anschließend am Fuße der imposanten Lalidererwände zum Hohljoch. Nach gut 500 Höhenmetern im Abstieg erreichen wir den Großen Ahornboden mit der Engalm (1.227 Meter).

Kurz vor dem Alpengasthof DIE ENG zweigt der Weg nach rechts ab. Über diesen zum Niederleger der Binsalm. Vorbei an dieser letzten Einkehrmöglichkeit, gelangen wir bald zum Westlichen Lamsenjoch. Das heutige Etappenziel, die Lamsenjochhütte (1.953 Meter), ist bald erreicht.

Lamsenjochhütte. Foto: Naturpark Karwendel
Lamsenjochhütte. Foto: Naturpark Karwendel

Varianten

Wer an der Engalm noch nicht müde ist, kann den nur etwas längeren, aber schöneren Panoramaweg zur Binsalm wählen: Vor den Almhütten rechts auf der Forststraße den Talboden queren und dann rechts auf den Steig abzweigen (Gehzeit: 30 Minuten).

Von der Lamsenjochhütte zum Schafjöchl (2.157 Meter): direkt von der Schutzhütte über die Südhänge anspruchsvoll zum Gipfel (Gehzeit: 30 Minuten).

Tag 3

Von der Schutzhütte geht es heute talauswärts. Da der Steig gesperrt ist, wandern wir von der Hütte weg auf dem Forstweg zur Stallenalm (1340 Meter) hinab, wo man sich bei der Stallenhütte stärken kann. Sanft geht es entlang des Fahrweges über den Stallenboden, der schließlich in einen Mischwald übergeht. Auf circa 1200 Metern folgen wir nicht der offiziellen Fahrstraße, sondern dem Weg geradeaus bis auf 1100 Meter. Wir biegen linkerhand in den Weg (Adlerweg) ein und steigen zum Stallenbach bzw. in Richtung St. Georgenberg ab. Nach der Bachüberquerung zweigen wir rechterhand ab und folgen dem Steig bis zur imposanten Wolfsklamm (für Erwachsene € 5,00 Eintritt). Eindrucksvoll geht es über Holzstege durch die Klamm nach Stans und zuletzt in südlicher Richtung bis zur Bahnhaltestelle.

Dieser Tourentipp stammt aus der Wöffi-Broschüre Karwendel.

Tourdaten

Die Route in Zahlen:   3 Tage Wandern   2.500 HM   2.950 HM   50 km   GPX Track

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